Milchwissen Lesezeit 7 min

Milchzucker im Fokus: Wissenswertes kompakt erklärt

Erfahre in diesem Artikel, wie verschiedene Zuckerarten und Zuckerersatzstoffe den Geschmack deiner Lieblingsmilchprodukte beeinflussen und welche Eigenschaften sie mit sich bringen: Von Laktose über Fructose bis hin zu einer Vielzahl von Süßstoffen wie Aspartam oder Sucralose.Lachender Junge in blauem Hemd und Milchbart prostet jemandem mit einem Glas Milch zu

Heute dreht sich alles um ein Thema, das bei uns in der Molkerei zum täglich Brot gehört: den Milchzucker. Du hast sicher schon von Milchzucker gehört, oder? Aber weißt du auch, was das genau ist und welche anderen Zuckerarten oder Süßungsmittel in Milchprodukten enthalten sind? In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf Milchzucker (Laktose), einen wichtigen Bestandteil von Milchprodukten und zeigen dir, welche anderen Zuckeralternativen wie Aspartam, Sucralose, Xylit, Erythrit oder Stevia in Milchprodukten vorkommen können.

Ein volles Glas Milch steht auf einer Küchenarbeitsplatte im warmen Sonnenlicht mit unscharfer Kücheneinrichtung im Hintergrund

Was ist Milchzucker?

Wenn wir von Milchzucker sprechen, meinen wir Laktose, die in Milch und Milchprodukten natürlich vorkommt. Als Disaccharid, zusammengesetzt aus Glukose und Galaktose, gibt Laktose der Milch ihre leichte Süße und unterstützt die Ernährung als Energiequelle. Laktose fördert zudem die Aufnahme von Calcium und Vitamin D im Darm. Calcium und Vitamin D sorgen für stabile Knochen und Zähne.

Der Begriff „reiner Milchzucker“ bezieht sich auf die isolierte und gereinigte Laktose. In der Milch kommt natürlicher Milchzucker gemeinsam mit anderen Milchbestandteilen wie Proteinen und Fetten vor. Er wird in der Lebensmittelindustrie aus Molke gewonnen. Reiner Milchzucker ist ein wertvoller Inhaltsstoff und findet vielfältige Verwendung in Lebensmitteln (von Backwaren bis hin zu Fertiggerichten), wo er als Füllstoff und Texturverbesserer dient. Auch in zahlreichen pharmazeutischen Produkten ist reiner Milchzucker enthalten.

Verträglichkeit von Milchzucker

Wir wissen, dass nicht jeder Milchzucker gleich gut verträgt. Laktoseintoleranz ist ein Thema, das viele betrifft. Diese Unverträglichkeit führt oft zu unangenehmen Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Der Grund dafür ist, dass der Körper das notwendige Enzym Laktase, das wir brauchen um Milch zu verdauen, in unzureichender Menge produziert. Laktase spaltet Milchzucker in seine Bausteine Glukose und Galaktose. Die Bausteine können vom Darm aufgenommen und verdaut weden. Liegt ein Mangel an Laktase vor, gelangt Milchzucker unverdaut in den Dickdarm und wird dort von Bakterien verwertet. Dadurch kommt es zu Beschwerden wie Bauchweh und Blähungen.

Doch es gibt gute Nachrichten: Wir haben Lösungen für alle, die Laktose schlecht verdauen können. Wir bieten eine Reihe von laktosefreien Produkten an, bei denen der Milchzucker bereits aufgespalten wurde. So kannst du den vollen Geschmack unserer Milchprodukte genießen, ohne dir Gedanken über Unverträglichkeiten machen zu müssen. Zusätzlich kannst du auch auf Produkte zurückgreifen, in denen der Milchzucker bereits vergoren wurde. Kefir und Sauermilchprodukte sind hervorragende Beispiele dafür. In diesen Produkten wird Laktose durch den Fermentationsprozess abgebaut, was sie leichter verdaulich macht.

Reihe von fünf Joghurts in Gläsern, garniert mit verschiedenen frischen Früchten wie Heidelbeeren, Kiwis, Erdbeeren und Mango

Warum verwenden wir Zucker und/oder Süßungsmittel in unseren Produkten?

Zucker oder Süßstoffe – in genau abgestimmter Menge eingesetzt – tragen nicht nur zur Süße, sondern auch zur verstärkten Fruchtigkeit von Produkten bei. Oftmals empfindet man weniger süße Lebensmittel auch als weniger fruchtig. Dies ist besonders bei fruchthaltigen Produkten relevant, wo zusätzliche Süße benötigt wird, um den Geschmack voll zur Geltung zu bringen. Der natürliche Zuckergehalt der Früchte reicht dafür nicht immer aus.

Vielfalt der Zuckerarten in Milchprodukten

Milchprodukte enthalten neben Laktose, dem natürlichen Milchzucker, eine Reihe weiterer Zuckerarten. Diese können sowohl natürlich in den Produkten vorkommen als auch hinzugefügt werden, um den Geschmack, die Textur oder die Haltbarkeit der Produkte zu verbessern. Bei der Kennzeichnung „ohne Zucker“ auf unseren Produkten bedeutet dies, dass kein herkömmlicher Haushaltszucker verwendet wurde. Stattdessen setzen wir auf Süßungsmittel, die eine höhere Süßkraft besitzen und meist kalorienarm sind. Unser Angebot beinhaltet eine breite Auswahl an Produkten mit Zuckeralternativen wie Aspartam, Acesulfam K oder Sucralose.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass „ohne Zucker“ nicht bedeutet, dass ein Produkt frei von jeglicher Art von Zucker ist. Natürlich vorkommende Zuckerarten wie Laktose (Milchzucker), Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker) können weiterhin Bestandteil unserer Milchprodukte sein.

Diese Vielfalt an Zuckerarten und Süßungsmitteln ermöglicht es uns, eine breite Palette an Geschmacksrichtungen anzubieten und gleichzeitig auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden einzugehen. Wir bieten eine große Auswahl an natürlichen und künstlichen Süßungsarten, um jedem Geschmack gerecht zu werden und die Ernährungsbedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen.

Hier ist ein Überblick über einige Zuckerarten und Süßungsmitteln, die neben Milchzucker vorkommen können:

Natürlicher Zucker und Stevia

Frisches Obst in einer Kühlschranklade mit Beeren, Zitronen und Orangen
  • Fructose (Fruchtzucker) findet sich in Früchten und Honig. In Milchprodukten kommt sie natürlich nicht vor, kann aber in aromatisierten Milchprodukten wie Fruchtjoghurts als Bestandteil der zugesetzten Früchte enthalten sein.

  • Glucose (Traubenzucker) ist ein einfacher Zucker, der in vielen Lebensmitteln vorkommt. In Milchprodukten ist er ebenfalls nicht enthalten, kann aber in verarbeiteten Produkten zugesetzt werden.

  • Saccharose (Haushaltszucker): Saccharose, der gewöhnliche Zucker aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr, wird oft Milchprodukten zugesetzt, um sie süßer zu machen, besonders bei Produkten wie Joghurts und Desserts.

  • Stevia ist ein Süßungsmittel natürlichen Ursprungs, das aus der Stevia-Pflanze gewonnen wird und in einigen Milchprodukten als Zuckerersatz verwendet wird, um Kalorien zu reduzieren.

Künstlich hergestellter Zucker und Süßungsmittel

Holzlöffel voller Stevia auf einem rustikalen Holztisch mit unscharfem grünem Hintergrund
  • Aspartam ist ein kalorienfreies Süßungsmittel das aus Eiweißbestandteilen besteht. Es ist die am häufigsten eingesetzte Alternative zu herkömmlichem Zucker und besitzt eine 200-mal höhere Süßkraft als Zucker. Bei den meisten unserer NÖM fasten Produkte setzten wir neben Frucht- und Traubenzucker eine Mischung von Aspartam und Acesulfam K zur Süßung ein. Und zwar deshalb, weil unsere Konsumenten viel Wert auf guten Geschmack legen, aber Produkte mit wenig Kalorien und wenig Fett konsumieren möchten.

  • Acesulfam K ist ein kalorienfreier Süßstoff. Es schmeckt etwa 200 Mal süßer als Zucker. Daher werden nur sehr geringe Mengen benötigt, um Nahrungsmittel und Getränke zu süßen. Acesulfam K wird vom Körper nicht in Energie umgewandelt, deshalb hat es keine Kalorien.

  • Sucralose ist ebenfalls ein Süßstoff ohne Kalorien. Er wird aus Zucker hergestellt und bietet einen zuckerähnlichen Geschmack. Aufgrund seiner hohen Süßkraft, die ungefähr 600-mal stärker als die von herkömmlichem Zucker ist, sind nur minimale Mengen erforderlich, um Speisen und Getränke zu süßen. Da der Körper Sucralose nicht in Energie umwandelt, trägt dieser Süßstoff nicht zu unserem Hüftgold bei.

  • Xylit oder Erythrit (Zuckeralkohole) werden oft als Zuckerersatz verwendet, da sie weniger Kalorien als Zucker haben und den Blutzuckerspiegel weniger beeinflussen. Sie können in zuckerreduzierten oder zuckerfreien Milchprodukten gefunden werden.

Frau kneift sich in die Seite ihres Bauches über der Jeanshose

Vorteile von Zuckeralternativen und Süßungsmitteln

Zuckerersatzstoffe und Süßungsmittel – insbesondere die künstlich hergestellten – bieten einige Vorteile. Viele von ihnen sind kalorienarm oder enthalten gar keine Kalorien, was sie ideal für Menschen macht, die ihr Gewicht kontrollieren oder ihre Kalorienaufnahme reduzieren möchten. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass sie nicht kariogen wirken. Das bedeutet, dass sie anders als herkömmlicher Zucker nicht die Bildung von Karies fördern, da Mundbakterien sie nicht in säurebildende Substanzen umwandeln, die den Zahnschmelz schädigen können.

Ein weiterer bedeutender Pluspunkt ist ihr minimaler bis kaum erkennbarer Einfluss auf den Blutzuckerspiegel , was sie zu einer geeigneten Option für Diabetiker oder Menschen mit Insulinresistenz macht. Daher sind sie eine ausgezeichnete Wahl für die Lebensmittelverarbeitung und für den Einsatz in der heimischen Küche beim Kochen und Backen.

Immer mit Maß und Ziel

Es ist wichtig zu bedenken, dass Zucker und Süßungsmittel den Geschmack eines Produkts verändern und zugleich dessen Nährwertprofil beeinflussen – besonders im Hinblick auf Kaloriengehalt und glykämischen Index.

Achte darauf, deinen Verbrauch an künstlichen Süßungsmitteln im Kontext einer ausgewogenen Ernährung zu sehen, informiere dich über empfohlene Mengen und mögliche Gesundheitseffekte. Möchtest du deinen Zuckerkonsum kontrollieren oder folgst einer speziellen Diät, empfiehlt es sich, die Inhaltsstoffe und Nährwertangaben unserer Produkte genau zu überprüfen. So triffst du bewusste Entscheidungen, die deinen ernährungsspezifischen Bedürfnissen und Präferenzen entsprechen.

Ein kleiner Tipp am Rande: Zuckerfreie Süßigkeiten oder Lebensmittel mit künstlichen Süßstoffen können bei manchen Menschen überraschende abführende Nebeneffekte haben – besonders wenn man sie in größeren Mengen genießt.

Fazit

Milchzucker und seine Alternativen spielen eine wichtige Rolle in der Ernährung vieler Menschen. Während Milchzucker für die einen ein wertvoller Nährstoff ist, stellt er für die anderen aufgrund von Laktoseintoleranz eine Herausforderung dar. Dank der Vielzahl an laktosefreien Produkten und verfügbaren Zuckeralternativen muss jedoch niemand auf den (süßen) Genuss von Milchprodukten verzichten.

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